Hyperfokus trifft Reizüberflutung – Willkommen in meinem Kopf
Wenn ich unterwegs bin, bin ich fokussiert. Ich setze mir ein Ziel und laufe darauf zu. Menschen um mich herum? Nehme ich nicht wahr. Smalltalk? Keine Chance. Mein Gehirn blendet alles aus – zumindest auf sozialer Ebene.
Aber gleichzeitig passiert etwas Paradoxes:
Ich höre jedes Geschrei, jeden knallenden Sound, jedes Gesprächsfetzen. Ich rieche jeden intensiven Duft, spüre jede Temperaturschwankung. Während mein Verstand auf ein Ziel fixiert ist, verarbeitet mein Nervensystem tausend Reize auf einmal.
Das ist kein Widerspruch – es ist ein typisches neurodivergentes Phänomen.
🔹 Hyperfokus sorgt dafür, dass mein Gehirn alles, was nicht mit meinem Ziel zu tun hat, ignoriert.
🔹 Sensorische Überempfindlichkeit bedeutet, dass mein Nervensystem trotzdem ALLES aufnimmt – aber ohne Filter.
🔹 Soziale Wahrnehmung? Geht im Tunnelblick verloren. Geräusche, Lichter, Gerüche? Kommen ungefiltert durch.
Das Ergebnis? Ich funktioniere – aber oft am Limit.
💡 Was hilft?
✔ Bewusst Pausen einlegen, um das Gehirn atmen zu lassen.
✔ Noise-Cancelling-Kopfhörer, Sonnenbrille oder andere Reizfilter nutzen.
✔ Bewegung mit Achtsamkeit: Mal bewusst die Umgebung wahrnehmen, um soziale Momente nicht komplett zu verlieren.
Für viele neurodivergente Menschen ist das ein ständiger Balanceakt: Wie bleibe ich effizient, ohne mich in der Reizüberflutung zu verlieren?
Kennt ihr dieses Gefühl? Wie geht ihr damit um?